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Seiser(Rats)Blick vom 14. Juni 2019

Jugendarbeit Fragen an Gemeinderätin Yvonne Notter-Hertlein

Yvonne Notter

Die Gemeinde ist seit ein paar Jahren mit der organisierten Jugendarbeit unterwegs. Wie schätzen Sie dieses Grundangebot ein?

Ich finde das jetzige Grundangebot notwendig und bewährt. Viele Jugendliche sind heute nicht primär zu einem Verein orientiert. Trotzdem wünschen viele Jugendliche die Möglichkeit, sich treffen und austauschen zu können. Von der Gemeinde her sind wir interessiert, dass viele junge Menschen im Dorf integriert sind. Wir stellen fest, dass die Jugendlichen ab der 6. Klasse die Jugendarbeit beanspruchen, weil das Angebot in den Schulklassen entsprechend bekannt gemacht wird. Im Kernauftrag ist die Jugendarbeit nicht allein für den Spass da, die Jugendlichen werden aktiviert, angeleitet und unterstützt.

Die offene Jugendarbeit durch das VJF aus Wohlen ist in verschiedenen Gemeinden im Einsatz. Ist diese Organisation für Sins geeignet?

Sins ist seit den Anfängen des Vereins Jugend und Freizeit in Wohlen nun bald 10 Jahre mit dabei. Mittlerweile sind es über 40 Gemeinden, die mit dem VJF zusammenarbeiten. Das Angebot und die Organisation sind beständig und fachlich ausgewiesen. Ich würde sogar sagen, es ist ein Erfolgsmodell. In unserer seinerzeitigen, eigenen Organisation waren grössere Schwankungen vorhanden. Die Gesamtorganisation garantiert uns beidseitig eine stabile Situation.

Kann man das Bedürfnis oder die Erfolge messen?

Durch die gezielte Prävention sind die Erfolge schwierig zu messen. Die Arbeit zeigt aber, dass durch die niederschwellige Arbeit viele Problemkreise angegangen werden können. Die Jugendlichen werden konstruktiv beeinflusst. Wir können sicher sagen, dass wir – auch als Oberstufenschulstandort – eine gewisse Ruhe in das gesellschaftliche Leben rund um die Freizeit und Schule bringen konnten. Die Jugendarbeit leistet hier wirklich eine vertrauensvolle Arbeit.

Wie ist die Jugendarbeit vernetzt?

Die lokale Jugendarbeit identifiziert sich für die Jugendlichen über klare Ansprechpersonen, hinter dem Angebot stehen vertraute Gesichter. Die für Sins zuständige Jugendarbeiterin ist in der Schule bekannt und macht Öffentlichkeitsarbeit. Und schliesslich können wir von einer guten Vernetzung in der Gesamtorganisation ausgehen, weil Fachliches und Synergien abgeholt werden können.

Wie funktioniert die Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde, Schule und der Jugendarbeit?

Ein wichtiger Aspekt ist mir die Jugendkommission. Der regelmässige Austausch zwischen der Gemeinde, Schule, der Kirche, Vereinen, den Vertretern der Jugendlichen, Eltern und ausländischen Bevölkerung gewährleistet den Bezug zu den unterschiedlichen Beteiligten und Interessenten an einer erfolgreichen Jugendarbeit. 

Ist die Jugendarbeit in einem Entwicklungsprozess, oder anders gefragt, gibt es Anliegen, die heute noch nicht erfüllt werden können?

Vom Bedarf her ist der Anspruch für Sins gut abgedeckt. Aus dem Jugendbarometer „Blickrichtung Jugend“ sieht man hingegen schon, dass im öffentlichen Raum Treffpunkte möglich sein sollen. Jugendarbeit kann nicht in erster Line in einem Luftschutzkeller stattfinden. Solche Treff-Angebote können beispielsweise aus einem Bedürfnis heraus genauer geprüft und vielleicht auch erschaffen werden. Die Jugendarbeit verschafft in diesem Sinne den Jugendlichen sicher eine Stimme oder ist sogar ihre Lobby.